Wir betreiben unsere politische Arbeit mit Ernsthaftigkeit. Politik ist für uns kein Hobby. Wir wollen uns nicht moralisch überlegen fühlen, sondern gewinnen. Es geht uns um konkrete Verbesserungen und das Verschieben von Kräfteverhältnissen. Am Ende steht die Frage der Macht. Das alles wird nur möglich, wenn mehr und mehr Menschen diesen Kampf als ihren erkennen und sich in ihn einbringen. Einen Politikstil, der nur für „Aktivist*innen“ mit viel Zeit möglich ist, lehnen wir deshalb ab. Bei uns kann man auch mit Vollzeitjob, kleinem Kind oder pflegebedürftigen Eltern mitmachen. Miteinander organisiert sein bedeutet für uns auch füreinander da zu sein und uns gegenseitig bei alltäglichen Problemen zu unterstützen. Gemeinsam entwickeln wir die Organisationsformen und politische Kultur, die Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Belastungen und zeitlichen Kapazitäten ein Teilhaben und Dazugehören ermöglichen.
Organisation heißt immer auch, lernen Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen. Wir streben selbständige und unabhängige Organisationen der Werktätigen an, in denen wir lernen unser Zusammenleben gemeinsam zu gestalten – ohne Berufspolitiker, Manager und Kapitalisten. Damit das möglich ist, werden wir Demokratie nicht nur als Ziel, sondern auch als Weg verfolgen. Denn nur in einer demokratischen Organisation können Alle Verantwortung tragen, mitbestimmen und lernen die Führung zu übernehmen. Das heißt für uns, dass wir uns gegenüber Hierarchien in unserer Organisation nicht blind stellen oder behaupten es gäbe keine. Denn so bleiben bestehende Hierarchien informell und unmöglich abzubauen. Stattdessen setzen wir auf transparente Verantwortungsübernahme und demokratische Legitimierung für bestimmte, fest umrissene Aufgaben. Auf diese Weise sind unsere Strukturen nachvollziehbar, kritisierbar und veränderbar.
Demokratie ist das grundlegende Prinzip gesellschaftlicher Organisation, dass wir anstreben und unter uns in immer vollkommenerer Weise umsetzen werden.