Für Klassenkampf von unten

Durch unsere Gesellschaft geht ein Riss. Der großen Mehrheit arbeitender Menschen stehen wenige Kapitalisten gegenüber, die einen Großteil der Macht und des Wohlstands der Welt kontrollieren. Wir haben uns daran gewöhnt, dass Menschen in unseren Innenstädten Flaschen sammeln, während Andere soviel Eigentum besitzen, dass sie private Weltraumprogramme finanzieren können. Die flaschensammelnde Großmutter und der Kapitalist, dessen Reichtum so groß ist, dass er einen Teil davon ins All schießen kann, sind Teil von zwei sich gegenüberstehenden Klassen: Arbeiter*innenklasse und Kapital.

Unsere Klasse ist die Arbeiter*innenklasse. Wir sind die größte und wichtigste Klasse unserer Gesellschaft. Alle Güter des täglichen Lebens – von der Jeans bis zum Wohnhaus, vom Vollkornbrot bis zur Spielekonsole – sowie alle Dienstleistungen – von der Alten- und Krankenpflege bis hin zur Erziehung, vom Bus- und Bahnfahren bis zum Haareschneiden – werden von unserer Klasse geschaffen. Die menschliche Welt ist Produkt unserer Arbeit. Aber sie wird uns gestohlen.

Zwischen uns und dem Kapital findet ein dauernder Kampf statt: Die Kapitalisten besitzen die Unternehmen, die Rohstoffe und die Maschinen. Sie sind zwar auf unsere Arbeit angewiesen, versuchen dabei aber so viel Profit wie möglich aus uns herauszupressen. Diese Zweiteilung der Gesellschaft ist weder zufällig noch naturgegeben oder unumstößlich. Sie ist das Ergebnis der kapitalistischen Produktionsweise, die systematisch zu Ungleichheit führt: Die Klasse, die die Produktionsmittel besitzt, beutet die Klasse, die keine Produktionsmittel besitzt, aus. In der Tatsache, dass die Kapitalisten uns Arbeiter*innen weniger Lohn zahlen, als wir durch unsere Arbeit an Wert erzeugen, liegt das Geheimnis ihres Wohlstands.

Alle Verbesserungen bei Löhnen, Sozialleistungen und demokratischer Mitbestimmung müssen wir uns erkämpfen. Das Kapital führt diesen Kampf mit der Entschlossenheit und Brutalität einer kleinen Minderheit, die weiß, dass sie auf Kosten einer großen Mehrheit lebt. Um uns Schritt für Schritt aus diesem Verhältnis zu befreien, müssen wir den Klassenkampf von unten organisieren und schließlich die Macht des Kapitals über die Gesellschaft brechen.